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Mittwoch, 9. Januar 2013

"Braune Erde"

Neonazis übernehmen das Dorf: "Braune Erde"!

Daniel Höra
Braune Erde
978-3-8333-5099-3
Bloomsbury Taschenbuch
Alter: 14+

Ein winziges Kaff, irgendwo in Mecklenburg. Hier lebt Ben mit seiner Tante. Hier ist nichts los, nicht das Geringste. Nie passiert etwas, was nur ein wenig aufregend ist. Die jungen Leute sind sowieso fast alle weggezogen, in die Großstadt, in den Westen, dahin, wo es Arbeit gibt. Die meisten im Dorf sind arbeitslos und leben von Hartz 4 oder sind längst in Rente. Die trostlose Situation ändert sich jedoch, als zwei neue Familien im alten Gutshof einziehen. Sie bringen wieder Leben und Schwung ins Dorf. Sie bewegen was. Endlich, denkt sich Ben, endlich passiert mal was! Die Neuen sind einfach super. Sie organisieren Gemeindefeste, kümmern sich um die älteren und kranken Mitbürger und Familienoberhaupt Reinhold ist einfach ein toller Typ, der zupackt, wo es nötig ist. Die Jungs Konrad und Gunter werden Bens neue, beste Freunde. Mit ihnen streift er stundenlang durch den Wald, wo sie sich die Zeit mit Pfadfinder- und Kriegsspielchen vertreiben. Freya, die Schwester der beiden ist zwar etwas merkwürdig, aber auch irgendwie ganz süß und und eindeutig in Ben verliebt. Ben ist glücklich und zufrieden, zum ersten Mal seit langer Zeit. So wie ihm geht es den meisten Dorfbewohnern, alle sind fasziniert von den neuen Gemeinschaftsgefühl. Nur der Künstler Georg macht nicht mit. Er hat längst erkannt, was die Neuen wirklich sind. Neonazis! Und, dass sie bereits das gesamte Dorf unter ihre Kontrolle gebracht haben. Bald schon muss Georg um sein Leben fürchten, denn Verräter haben nichts zu lachen. Als auch Ben bei einer Demo in Berlin endlich erkennt, in welch feine Gesellschaft er da geraten ist, scheint es für ihn schon zu spät, noch auszusteigen. Seine sogenannten Feinde kennen keine Gnade und schon bald ist Ben auf der Flucht – und erzählt uns seine Geschichte, während er sich versteckt hält … .
Erschreckend glaubwürdig erzählt Daniel Höra, der schon mit „Gedisst“ einen spannenden, sozialkritischen Krimi vorgelegt hat, von einer „Invasion“ der Neonazis in einem verschlafenen Nest im Osten Deutschlands. Man versteht, dass die Menschen, die ohne Hoffnung und Zukunft vor sich hin leben, über jede Veränderung, die positiv zu sein scheint, dankbar sind. Zunächst wirken die Neuen ja auch richtig sympathisch, ihr wahres Gesicht zeigen sie erst viel später. Gegen Ende wachen immer mehr Dorfbewohner aus dem Traum vom glücklichen, neuen Gemeinschaftsleben auf und beginnen endlich nachzudenken. Dann wird es noch ziemlich heftig, insbesondere was die „Bestrafung“ von Georg angeht. Dieses Buch kann man bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen.
Liebe Lehrer unter den Lesern, lesen sie dieses Buch mit ihrer Klasse! Es eignet sich prima als Schullektüre und bietet jede Menge Diskussionsstoff!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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