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Mittwoch, 22. Januar 2014

"Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers"

Was für ein Indianerleben: "Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers"!

Sherman Alexie, übersetzt von Gerald Jung und Katarina Orgaß
Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers
978-3-423-78259-3
dtv Verlag
Alter: 14+

Der vierzehnjährige Arnold Spirit, genannt Junior, ist tatsächlich ein waschechter Indianer. Er gehört zum Stamm der Spokane-Indianer und lebt in einem Reservat, irgendwo in Washington. Das Leben im Reservat ist jedoch kein Zuckerschlecken. Hier gibt es keine Bilderbuchindianer, die Federschmuck tragen und in malerischen Zelten leben. Die Einwohner leiden unter Armut und Arbeitslosigkeit. Die Hoffnung auf ein besseres Leben haben die meisten längst aufgegeben. Viele leiden unter Depressionen und sind Alkoholiker. Wenn Arnold seine Freunde und Bekannten mit der Bierdose in der Hand vor der Tankstelle rumhängen sieht, wird ihm klar, dass er nicht so enden will. Er war in seinem jungen Leben schon auf zu vielen Beerdigungen, die meisten wurden Opfer ihrer Alkoholsucht oder waren in Unfälle unter Alkoholeinfluss verwickelt. Arnold macht sich Gedanken um seine Zukunft und trifft einen Entschluss. Von nun an wird er auf eine Schule für „Weiße“ gehen. Mit einem guten Schulabschluss hat er im Leben bessere Chancen. Leider liegt diese Schule gut 35 Kilometer entfernt, doch davon lässt sich Arnold nicht entmutigen. Anfangs hat Arnold ziemliche Schwierigkeiten. Beim Schulstoff hinkt er hinterher und viele seiner neuen Mitschüler sind auch erst mal nicht begeistert von dem „Indianer“. Er ist nicht gerade der Hübscheste, trägt eine riesige Brille und uncoole Klamotten. In seiner Freizeit liest er gerne und zeichnet Comics. Im Grunde ist er eher der unauffällige Typ und wird auch an der neuen Schule von vielen einfach ignoriert. Als sie jedoch merken, dass er total gut im Basketball ist, ändert sich das. Schon im Reservat hat er Basketball gespielt, zusammen mit seinem besten Freund Rowdy. Der ist gar nicht begeistert von Arnolds Schulwechsel und dass er jetzt mit den Weißen rumhängt und betrachtet das als Verrat. Er schimpft ihn einen „Apfel“ („Außen rot – innen weiß“). Viele andere aus dem Reservat sehen das genauso. Bei einem Basketballspiel eskaliert die Situation. Es ergibt sich nämlich, dass Arnold mit seinem neuen Team gegen das Team seiner früheren Freunde und Mitschüler antreten muss. Dabei bekommt er dann ordentlich eins auf die Mütze. Doch er lässt sich nicht unterkriegen. Er sieht positiv in die Zukunft, obwohl er sich oft hin und her gerissen fühlt, gefangen zwischen zwei Kulturen … .
Es ist bewundernswert, wie Arnold versucht, sein Leben in die Hand zu nehmen. Er lässt sich von der Hoffnungslosigkeit im Reservat nicht anstecken und kämpft für eine bessere Zukunft. Obwohl dieses Buch einige sehr ernste Themen behandelt, gibt es doch auch viele witzige Stellen. Arnold erzählt seine Geschichte selbst, in Form eines Tagebuchs. Das tut er mit jeder Menge (oft schwarzem) Humor und einer gehörigen Prise Sarkasmus. Garniert wird das Ganze mit seinen herrlich witzigen Comiczeichnungen. Der Autor Sherman Alexie ist selber „Teilzeitindianer“ und weiß daher, worüber er schreibt. Das Leben in den Reservaten ist ihm vertraut und er weiß genau, wie sich die jungen Indianer dort fühlen und welche Probleme sie haben. Beim Lesen bekommt man so einen guten Einblick. Dieses Buch wird die älteren Leser von lustigen Comic-Romanen, wie „Gregs Tagebuch“ ebenso ansprechen, wie diejenigen, die es etwas ernster mögen und gern Bücher mit Problemthemen lesen. Außerdem eignet sich das Buch prima für Buchvorstellungen oder als Klassenlektüre. Unterrichtsmaterial für Lehrer gibt es dazu übrigens auch.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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