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Mittwoch, 8. Januar 2014

"Du bist sowas von raus!"

8 Kurzgeschichten, die niemanden kalt lassen: "Du bist sowas von raus!"!

Beate Dölling
Du bist sowas von raus! Echte Geschichten aus der Arche
978-3-522-30354-5
Gabriel Verlag / Thienemann
Alter: 12+

1. Amanda (12), die sich lieber Lilly nennt, kennt keine heile Familie. All ihre Geschwister haben verschiedene Väter. Lilly kümmert sich um die jüngeren, weil ihre Mutter angeblich schon genug getan hat. Zu Essen gibt es nie genug. Ein richtiges „Butterbrot“ für die Schule hat Lilly noch nie bekommen. Jetzt hat Mama einen neuen Freund und will Lilly in eine Wohngruppe abschieben … .
2. Vin hätte so gerne, dass seine Familie zusammen an einem Tisch sitzt beim Abendessen, statt vor dem Fernseher Fertiggerichte zu verschlingen. Als er auf der Straße einen Tisch findet, nimmt er ihn mit nach Hause. Ein Tisch ist wenigstens ein Anfang … .
3. Eigentlich soll sie nicht mit den Assis auf dem Spielplatz abhängen, weil ihrer Eltern „was Besseres“ sind. Trotzdem trinkt sie mit Twix, Schädel, Pulle und Rihanna, klaut Doppelkorn im Aldi und Chablis aus dem Keller der Eltern. Dann lädt sie ihre Freunde zu sich ein, was dazu führt, dass die elfjährige Denise jetzt im Koma liegt … .
4. Ela (eigentlich Emanuela) ist verliebt. Verliebt in den tollen Bauarbeiter vor der Tür und verliebt in den Prinzen aus dem Internet. Ihre ewig rauchende Mutter liegt die meiste Zeit im Bett, die kleinen Geschwister wurden ihr weggenommen. Vom Leben bisher nur enttäuscht, muss Ela nun auch bei der ersten Liebe eine Enttäuschung einstecken … .
5. Basha versteckt sich am liebsten unter dem Tisch. Obwohl er nicht dumm ist, sind seine Schulnoten schlecht und er traut sich nicht, es seiner Mutter zu sagen, die alle Hoffnungen in ihn setzt. Sie schickt alles Geld nach Afrika zu ihrer Familie, doch jetzt braucht Basha das Geld, denn er wird in der Schule erpresst … .
6. Die Wohnung ist weg, die Meerschweinchen auf der Herdplatte verbrannt, das Leben ist Scheiße! Da kann man sich doch nur noch zudröhnen, am besten mit Tilidin. Da spürt man die Schläge vom Alten nicht mehr, kann dafür selber ordentlich zuschlagen. Den Dealer bezahlt man mit Blanko-Rezepten, die man beim Arzt geklaut hat. Irgendwann geht es so nicht mehr weiter … .
7. Tim kann mit den anderen aus der Klasse nicht mithalten. Die haben so coole und teure Sachen: Markenklamotten, Smartphones … . Seine Mutter, die ihr Geld mit Näharbeiten verdient, näht ihm ein altes Nikes-Logo auf eine grüne Jacke. Aber das bringt gar nichts, weil die Jacke ja nicht echt ist. Oder ist das vielleicht gar nicht so wichtig? Für Tims besten Freund Fred zählen jedenfalls andere Dinge … .
8. Pearl hasst ihren Stiefvater Micha, der die ganze Zeit nur faul rumhängt und Pornos schaut. Als sie ihn dabei erwischt, wie er ihre kleinen Geschwister sexuell belästigt, rastet sie aus und hetzt ihre Hunde auf ihn … .
Acht Geschichten, acht echte Schicksale von jungen Menschen, die nicht nur finanziell in Armut leben. Viele wurden bisher noch nicht einmal von ihren Eltern in den Arm genommen. Vieles, was ich in den Geschichten gelesen habe, scheint mir unvorstellbar und doch geschieht es, jeden Tag, ganz in unserer Nähe. Die Geschichten sind bewegend und schockierend und machen auf jeden Fall nachdenklich. Gleich die erste Geschichte hat mich am meisten beeindruckt. Ich las sie in einer Leseprobe, noch bevor ich das ganze Buch bekam. Leider kann ich nicht zu jeder Geschichte eine so ausführliche Inhaltsangabe schreiben, wie es gerne tun würde, denn das würde ein sehr langer Text werden. Lest einfach selbst dieses Buch! Es lohnt sich!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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