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Mittwoch, 26. Februar 2014

"Bunker Diary"

Nichts für schwache Nerven: "Bunker Diary"!

Kevin Brooks, übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn
Bunker Diary
978-3-423-74003-6
dtv Verlag
Alter: 14+

Der sechzehnjährige Ausreißer Linus wird von einem vermeintlich hilfsbedürftigen, blinden Mann in einen Lieferwagen gelockt und entführt. Der Unbekannte verschleppt ihn in einen unterirdischen Bunker, wo er in einer Fahrstuhlkabine, in einem Rollstuhl sitzend, zu sich kommt. Er sieht sich sein Gefängnis näher an und entdeckt außer dem Aufzug sechs Zimmer, eine Küche, ein Bad und eine Art Gemeinschaftsraum. In jedem Raum befinden sich Wanzen und Kameras, etwas zu Essen sucht er jedoch vergeblich. Warum ist er hier und was will der Entführer von ihm? Geht es um Lösegeld? Aber woher sollte jemand wissen, dass sein Vater reich und ein berühmter Comiczeichner ist? Wenig später trifft die neunjährige Jenny im Bunker ein, die auf dem Weg zur Schule entführt wurde. Bei ihr geht es wohl kaum um Lösegeld. Ihr Vater arbeitet im Baumarkt. Als Linus die Kamera verdecken will, damit Jenny ins Bad kann, wird er mit einer Ladung Tränengas bestraft. Er hat jedoch die Idee, aus einem Laken eine Art Poncho zu machen, damit man auf dem Klo wenigstens etwas Privatsphäre hat. Jenny hat die Idee, um Essen zu bitten und sie legen einen Zettel in den Fahrstuhl. Sie bekommen tatsächlich einige Lebensmittel und schon bald bekommen sie auch weitere Mitbewohner. Der Junkie Fred und die Businessfrau Anja treffen ein und es kommt zu ersten Spannungen. Dann kommt noch der dicke Bird hinzu, ein Pendler, der nur noch weiß, dass er in den Zug stieg, nachdem er vorher an der Bar mit jemanden was getrunken hatte. Alle versammeln sich und schmieden Fluchtpläne. Vielleicht könnte man eine Nachricht durchs Klo schmuggeln oder jemanden im Aufzug verstecken? Doch wo sind sie hier überhaupt und wer tut ihnen das an? Ein Psycho? Ein Perverser? Ein Menschensammler? Schließlich ist die Gruppe komplett, als Russell Lansing eintrifft, ein älterer, schwarzer und schwuler Physiker mit Glasauge. Er trank etwas mit einem Mann an einer Bar und hatte dann einen Blackout. Bei der nächsten Lebensmittellieferung gibt es auch Wodka, Zigaretten und sogar Heroin. Linus versucht die anderen zu bremsen, da er ahnt, wohin das führt, hat aber keinen Erfolg. Er hat inzwischen erkannt, dass ER die Uhr manipuliert und die Zeit mal schneller und mal langsamer vergeht. Welcher Tag ist heute? Ist das überhaupt wichtig? Obwohl Russell einen Gehirntumor hat, schickt ER keine Medikamente. Ein Fluchtversuch von Linus in einer Mülltüte scheitert, alle werden mit Gas betäubt und ER nimmt das ganze Essen weg. Erst nach einer schriftlichen Entschuldigung bekommen sie wieder etwas, allerdings ist das Essen mit Drogen versetzt. Linus fragt sich, ob ER sein Tagebuch liest, als der nächste Fluchtversuch scheitert. Aus dem Aufzug stürzt plötzlich ein Dobermann, der Bird anfällt und schwer verletzt, bevor es Fred gelingt ihn zu töten. Bird wird krank. Tollwut? Kein Essen. Alle hungern. Anja hat heimlich Cornflakes gebunkert. Im Aufzug ist eine Platte mit Roastbeef und folgender Nachricht: „hört ich verspreche: der der jemand andern tötet kommt frei“. Rusell will sich opfern oder Bird, weil sie sowieso so gut wie tot sind. Doch dann ist es Anja, die stirbt, erwürgt. Eine neue Nachricht: „Lügen – meine Wahrheit: Linus hat die Frau gemordet“. Doch Linus ist unschuldig. Es kommt zu weiteren Todesfällen, ein Mord, ein Selbstmord … . Die Überlebenden sind verzweifelt. Es gibt kein Essen mehr und keine Hoffnung. Noch ein Selbstmord. Strom und Wasser sind weg. Der Generator arbeitet nicht mehr. Die Heizung ist tot. Ist ER weg? Was nun?
Der härteste Brooks! Der beste Brooks! Dieses Buch ist echt so was von heftig, vor allem der Schluss. Auf den letzten Seiten dachte ich nur: Oh, mein Gott! Alles wird aus Linus Sicht erzählt, der im Bunker Tagebuch schreibt. Leider bleiben viele Fragen offen, der Leser weiß nur, was auch Linus weiß, aber genau so hat Kevin Brooks es gewollt. So steht es zumindest in dem Interview, vorne in meinem Leseexemplar. Ein knallhartes, beeindruckendes, schockierendes Buch, das einen so schnell nicht mehr loslässt!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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