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Mittwoch, 19. März 2014

"My Book of Live - by Angel"

Abgerutscht in die Hölle: "My Book of Live - by Angel"!

Martine Leavitt, übersetzt von Clara Drechsler und Harald Hellmann
My Book of Life – by Angel
978-3-522-20189-6
Thienemann Verlag
Alter: 14+

Seitdem ihre Mutter an Krebs gestorben ist, fühlt sich die sechzehnjährige Angel aus Vancouver sehr einsam. Sie klaut einzelne Schuhe im Einkaufszentrum und ist auf der Suche nach jemandem, der das Loch in ihrem Herzen stopfen kann und verliebt sich dabei in Call. Sie verlässt ihre Familie und zieht zu ihm. Call ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und die Liebe ihres Lebens. So sieht das Angel zu Anfang, doch die Realität sieht leider anders aus. Ihr neuer Freund ist ein Zuhälter, eine große Nummer auf dem Kiez. Es fängt damit an, dass Angel zu ein paar seiner Freunde „nett“ sein muss, weil er gerade ein bisschen klamm ist, doch bald schon schickt er sie auf den Strich. Schnell wird sie abhängig von den „Zückerchen“, die Call ihr gibt und es bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich die Drogen, denn nichts anderes sind die „Zückerchen“, zu verdienen. Um mehr zu verdienen, macht sie sich jünger. Sie beginnt sich und ihr Leben zu hassen. Sie führt ein Tagebuch in Form von Gedichten, in dem sie erzählt, wie sehr ihr ihr altes Leben fehlt. Sie vermisst ihren kleinen Bruder Jeremy und sogar ihren besorgten Vater, der sie immer wie ein Baby behandelt hat. Sie beginnt, Calls „Zückerchen“ abzulehnen und ist schon bald auf Entzug. Er meint, dass sie das nicht lange durchhält. Eines Tages verschwindet ihre Freundin Serena. Sie steht nicht mehr an der Ecke. Angel redet mit Widow, der alten Hure, die ihr Territorium auf der anderen Seite des Bürgersteigs hat und die ihren wahren Namen längst vergessen hat. Sie erfährt, dass noch mehr Mädchen verschwunden sind. Wurden sie von einem Freier ermordet? Verrückte Freier gibt es genug: den Professor, der Angel immer aus „Das verlorene Paradies“ von Milton vorlesen lässt, den fanatischen Prediger, den Babyzahnarzt … . Die Leute haben Angst wegen der vermissten Frauen und Call sieht darin seine Chance. Sein Plan ist es, dem Bürgermeister eine Petition vorzulegen, um die Prostitution legalisieren zu lassen. Er redet davon, Läden zu eröffnen, endlich ein ein richtiger Unternehmer zu sein, von gesellschaftlicher Anerkennung und Entkriminalisierung. Doch das ist alles Theorie. Um Angel auch ohne die Drogen zu halten, bedroht er ihren kleinen Bruder und zeigt Angel dessen Plüsch-Nashorn als Beweis. Außerdem schleppt er die elfjährige, stumme Mellie aus einem Waisenhaus an, als Verstärkung. Angel soll sie einarbeiten, doch sie arbeitet lieber selbst für zwei. Wenn sie geht, was wird dann aus der Kleinen? Sie sucht nach den Eltern von Mellie, hängt Zettel ans Schwarze Brett der Bücherei, doch Call findet es heraus. Er schleppt Mellie zum Babyzahnarzt und sie kommt gebrochen zurück. Angel lässt sich einen Flügel auf die Schulter tätowieren. Call rastet aus und verprügelt den Tätowierer. Sie soll rein und unschuldig wirken. Auf der Straße wird die alte Widow zusammengeschlagen und stirbt im Gefängnis. Angel will Mellie in Sicherheit bringen und schmiedet einen Plan. Sie erpresst den Polizisten und Freier „Daddy-Dave“. Mit Mellie im Schlepptau geht sie zur Polizeiwache, doch Dave lacht sie aus und meint, ihr würde niemand glauben. Sie sei nur ein Junkie mit Vorstrafen. Dass die stumme Mellie plötzlich anfangen könnte zu reden, damit hat er nicht gerechnet … .
Zunächst hat mich die Form etwas überrascht. Als ich das Buch aufschlug, dachte ich: Huch, was ist das denn? Die gedichtähnlichen Fragmente, die Angels Tagebuch bilden, sind schon ungewöhnlich. Aber wenn man erst mal in der Handlung drin ist, liest sich die Story ganz leicht und verständlich. Thematisch geht das Buch in die Ecke „Kinder vom Bahnhof Zoo“, also „Schicksal“, Drogen und Prostitution, hebt sich aber durch die Aufmachung positiv von den typischen „Schicksal-Stories“ ab.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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