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Mittwoch, 11. Februar 2015

"Das nachtblaue Kleid"

Ein Mädchen wird vermisst: "Das nachtblaue Kleid"!

Karen Foxlee, übersetzt von Beatrice Howeg
Das nachtblaue Kleid
978-3-407-81181-3
Beltz Verlag
Alter: 12+

1986: Rose Lovell zieht mit ihrem Vater mit dem Wohnwagen durch Australien. Der Vater ist Gelegenheitsarbeiter, Maler und Teilzeitalkoholiker. Sie kommen mit dem letzten Tropfen Benzin in dem verschlafenen Städtchen Leonora an und er verspricht ihr, diesmal wird alles anders. Doch sie weiß, nach ein paar Tagen wird er im nächsten Pub landen, so wie immer. Rose wird in der örtlichen High School angemeldet und trifft die fröhliche, schimmernde Pearl Kelly, die in Schule nur mit bunten Filzmarkern schreibt. Rose hingegen ist eher verschlossen, trägt alte Shorts und Shirts, hält nichts von Mode, klettert gern und tönt sich die spröden roten Haare schwarz. Die Mädchen freunden sich trotz aller Unterschiede an. Murray, der Junge mit den blauen Haaren neckt Rose in der Schule, doch später erweist er sich als ganz nett und zeigt ihr eine wunderschöne Bucht. In Kürze steht das Event des Jahres an, der Erntefestzug nach dem Verbrennen der Zuckerrohrfelder. Alle in der Schule reden über die Kleider, die sie tragen werden, doch Rose hat weder ein Kleid noch das Geld dafür. Pearl schlägt ihr vor, die alte Schneiderin Edie Baker aufzusuchen, die früher die schönsten Kleider nähte. Rose zögert jedoch, da die alte Edie Gerüchten zufolge total verrückt ist. Pearl sucht indessen ihren unbekannten Vater, einen russischen One-Night-Stand ihrer Mutter mit dem Nachnamen Orlov, und sie schreibt Briefe an alle Orlovs in Moskau, bisher ohne Erfolg. Außerdem ist sie verknallt in den Antiquar Paul Rendell, der schon 30 ist und flirtet bei jeder Gelegenheit mit ihm. Rose sucht nun doch Edie auf. Die will kein Geld für das Kleid, sondern nur, dass Rose schön darin aussieht. Edie will ihr das Nähen beibringen und sie soll an dem Kleid mitarbeiten. Die alte Frau lebt in einer alten, chaotische Hütte, vollgestopft mit modrigen Stoffen, Beeren in Gläsern und Krimskrams. Rose ist skeptisch. Die andere Mädchen kaufen Kleider „made in China“ und sie soll in diesen Lumpen gehen? Sie sucht sich einen Stoff aus, nachtblau, fast schwarz, und die beiden machen Schnittmuster aus alten Zeitungen. Edie meint, „trägerlos“ sei nur für Mädchen, die leicht rumzukriegen sind und schlägt einen anderen Schnitt vor. Rose lernt zunächst einfache Nähte an alten Kissenbezügen, ohne Nähmaschine, und Edie erzählt ihr währenddessen von ihrer Familie und ihren Vorfahren, die auch schon Schneider waren. Die andere Mädchen lästern über Rose, weil sie sich ihr Kleid bei Edie machen lässt. Roses Vater hilft unterdessen Mrs. Lamond auf dem Campingplatz „Paradise“, da er nicht anders zahlen kann. Später nimmt er einen Job als Bananenpflücker und Packer an. Er wundert sich, dass Rose immer weg ist, einmal sogar über Nacht, und glaubt ihr die Sache mit dem Kleid nicht. Er denkt, sie hat einen Freund. Außerdem ist er fasziniert von der wunderhübschen Pearl und möchte sie malen. Bei Rose läuten die Alarmglocken. Sie kennt ihren Vater gut. Er will Rose und Pearl auch bei einem Projekt für Französisch helfen. Die Mädchen sollen eine Guillotine basteln und eine historische Szene nachspielen, „en francais“ natürlich. Rose hatte noch nie Französichunterricht und versteht kein Wort. Edie erzählt ihr beim Nähen von ihrer Mutter Florence und deren großer Liebe Jonathan Baker, der ihr anfangs die Welt zu Füßen legte und ihr ein verstecktes Haus in den Bergen baute. Doch dann kam er durch den Krieg verändert und mit nur noch einem Auge wieder und reagierte seinen Frust an Frau und Tochter (Edie) ab. Rose fragt sich, ob das Haus vielleicht noch existiert und wandert bzw. klettert zu der Stelle. Sie muss über einen Baumstamm klettern, da der Felsen im Laufe der Zeit abgerutscht ist, und der Weg ist nicht leicht. Das Haus ist voller Laub, aber noch da. Sie zeigt auch der unsportlichen Pearl, die auch noch dazu in Sandalen klettert, den versteckten Ort. Sie müssen über Nacht bleiben, da es schon dunkel wird und der Rückweg zu gefährlich wäre. Es ist nun ihr geheimes Versteck. Rose mag Pearl, sogar sehr. So eine Freundin hatte sie noch nie. Beide sind noch ungeküsst. Pearl ist jedoch etwas zu naiv und verträumt, findet Rose. Pearl denkt, das Leben sei ein Liebesroman und steckt Paul heimlich Liebesbriefchen zu. Als Paerl ihn jedoch mit an ihren geheimen Platz nimmt ist Rose enttäuscht und wütend. Der Ort ist entweiht und Rose brennt das Haus nieder. Ein richtiges Zuhause hatte sie noch nie. Pearl hat inzwischen andere Sorgen. Sie erfährt von Tschernobyl und ist in Sorge um ihren Vater, der ja irgendwo in Russland lebt. Rose geht mit ihren Sorgen und Problemen zu Edie. Edie scheint in Rose hinein sehen zu können. Sie sagt, sie könne für jede Frau das perfekte Kleid nähen, das sei ihre besondere Gabe. Edie erzählt auch von ihrer unglücklichen Liebe zu Peter Hansen, der damals ihr Kleid zerriss. Ja, dieses Kleid war einmal ihres, doch Spitzen, Perlen, Futter und Tüll stammen von anderen Kleidern. Wird das Kleid bis zum Mai fertig sein? Es kommt zur Versöhnung der Freundinnen Rose und Pearl. Dann kommt die Parade zum Erntefest. Ein Mädchen verschwindet. Ist es Rose und Pearl? Und was ist mit ihr geschehen?
Damit beginnt eigentlich das Buch. In den Kapiteln mit dem kursiven Text wird erzählt, dass ein Mädchen verschwand, jedoch nicht welches. Suche und Ermittlungen der Polizei werden beschrieben und zum Schluss die Wahrheit enthüllt. Die anderen Kapitel erzählen dann, was alles davor geschah, seit der Ankunft von Rose und ihrem Vater in Leonora. Die Geschichte ist richtig spannend. Man will unbedingt wissen, wer denn nun vermisst wird und warum. Das Cover steht jedoch in krassem Widerspruch zum Buchinhalt: Die Haare zu seidig und nicht schwarz getönt, das Kleid so was von anders als im Buch (Wir erinnern uns, was Edie gesagt hat: "Schulterfrei ist was für Schlampen" ... ) … . So was nervt mich immer total, selbst wenn das Buch sonst super ist.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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