Powered By Blogger

Mittwoch, 28. Februar 2018

"City of Thieves"

Auch in der Hitze Afrikas wird Rache am besten kalt serviert: "City of Thieves"!

Natalie C. Anderson, übersetzt von Beate Schäfer
City of Thieves
978-3-423-74033-3
dtv junior Verlag
Alter: 14+

Die jetzt sechzehnjährige Tina floh als Fünfjährige mit ihrer Mutter aus dem Kongo, und die beiden fanden in Kenia eine neue Heimat. Doch nun ist ihre Mutter tot, sie wurde vor einigen Jahren ermordet, und Tina hat sich vorgenommen, ihren ihren Tod zu rächen. Tina hat jetzt nur noch ihre Halbschwester Kiki, die sie in einer Klosterschule untergebracht hat, und die sie manchmal heimlich besucht und ihr kleine Geschenke zusteckt. Um auf der Straße zu überleben, hat sich Tina einer Gang angeschlossen. Tina ist eine begabte Diebin, und ihr Gang-Kollege Boyboy ist ein Computergenie, einer der besten Hacker Ostafrikas. Eines Tages begeht die Gang einen Einbruch in die Villa von Greyhill, dem früheren Arbeitgeber von Tinas Mutter. Boyboy schaltet das Sicherheitssystem aus, und Tina, die nicht umsonst den Spitznamen Tiny Girl hat, quetscht sich durchs Fenster. Als sie Daten von Greyhills Festplatte kopiert, wird sie von Michael, Greyhills Sohn, erwischt, der eigentlich im Internat sein sollte. Als Kinder waren die beiden die besten Freunde. Er hat sie seit Jahren nicht gesehen und sich Sorgen um sie und Kiki gemacht, die schließlich auch seine Halbschwester ist. Statt Tina den Wachleuten auszuliefern, sperrt er sie im Panikraum ein. Tina konfrontiert ihn damit, dass sein Vater ihre Mutter ermordet hat. Zumindest ist sie fest davon überzeugt, dass er es war, denn er hat sie am Tag davor bedroht. Tina hat geplant, zunächst Greyhills dunkle Machenschaften (Waffenhandel mit Terroristen, Blutgeldwäsche in seinen Minen …) aufzudecken, dann sein ganzes Geld zu kassieren und ihn schließlich zu töten. Michael ist jedoch fest von der Unschuld seines Vaters überzeugt. Er will auch Tina davon überzeugen und bietet ihr an, ein Video zu besorgen, das seinen Vater entlastet. Um den wahren Mörder zu finden, wollen sie den Fall gemeinsam untersuchen. Es ist nicht nur wichtig herauszufinden, wer Tinas Mutter ermordet hat, sondern auch warum derjenige es getan hat. Hatte sie Feinde? Was war das Motiv? Warum hat Tinas Mutter bei ihrem Asylantrag falsche Angaben gemacht? Seinen Eltern erzählt Michael, dass er Tina am Flughafen wiedergetroffen hat, dass sie in Frankreich auf ein Internat geht, und dass er sie für ein paar Tage zu sich eingeladen hat. Lächelnd spielt Tina das Spiel mit, obwohl sie Michaels Vater am liebsten an die Gurgel springen würde. Tina und Michael suchen einen belgischen Reporter auf, der Tinas Mutter kannte, und Tina wird klar, wie wenig sie eigentlich über ihre Mutter und deren Vergangenheit im Kongo weiß. Dann treffen sie sich mit Boyboy. Tina beschließt, in den Kongo zu reisen, um dort die ganze Wahrheit über ihre Mutter herauszufinden. Im Kongo soll sich auch Mwika, der ehemalige Sicherheitschef von Greyhill, aufhalten, der das besagte Video besitzt. Mit einem Bananenlaster fahren Tina, Boyboy und Michael über die Grenze und erreichen schließlich Tinas Heimatdorf, wo sie im Gästehaus einer Klinik unterkommen. Schwester Dorothy erinnert sich gut an Tinas Mutter, die damals in der Klinik als Schwesternschülerin gearbeitet hat. Sie erzählt Tina, dass ihre Mutter, deren beste Freundin und einige andere Frauen von den Rebellen verschleppt wurden. Tinas Mutter wurde mehrfach vergewaltigt und wurde schwanger, mit Tina! Tina sucht Cathi auf, die Freundin ihrer Mutter, doch die will zunächst nicht reden. Leider stellt sich heraus, dass Mwika schon seit 2 Jahren tot ist, doch Boyboy kann sich in seine Mails hacken, findet das Video, und Tina sieht, wie ihre Mutter ermordet wurde, und dass es nicht Greyhill war … !
Ein hochspannender Thriller aus Afrika, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

"Mord erster Klasse"

Im Orient-Express geht ein Mörder um: "Mord erster Klasse"!

Robin Stevens, übersetzt von Nadine Mannchen
Mord erster Klasse (der 3. Fall von Wells & Wong)
978-3-95728-053-4
Knesebeck Verlag
Alter: 12+

Sommerferien 1935: nach den „mörderischen“ Osterferien soll es diesmal ruhiger zugehen bei den Freundinnen Hazel Wong und Daisy Wells. Hazels Vater, der Bankdirektor, kommt extra aus Hongkong angereist und nimmt Hazel und Daisy mit auf eine Zugfahrt quer durch Europa. Hetty, das Hausmädchen der Familie Wells begleitet sie als Kindermädchen, und Mr Wongs Assistent Maxwell ist auch mit von der Partie. Zunächst fahren sie mit der Fähre von Dover nach Calais, und Hazel wird seekrank. Dann besteigen sie den berühmten Orient-Express, der von Calais bis nach Istanbul fährt. Der Zug gleicht einem fahrenden Luxushotel. Beim Einsteigen haben sie gleich eine unangenehme Begegnung mit Mr Daunt, der Hazel und ihren Vater aufgrund ihrer asiatischen Gesichtszüge für Dienstboten hält. Außer Mr. Daunt und seiner Frau steigen auch noch eine russische Gräfin und deren Enkel Alexander ein, sowie der Zauberkünstler Il Mysterioso, das Medium Madame Melinda und der Krimiautor Mr Strange. Der ist zufällig der Bruder von Mrs Daunt und nicht allzu gut auf sie zu sprechen, da sie alles erbte und er nichts. Dann ist da noch Mrs Vitellius, die Gattin eines Kupfermagnaten, in der Hazel und Daisy aber sofort Mrs Livedon erkennen, die Undercover-Ermittlerin für die englische Polizei, die sie bei ihrem letzten Fall kennengelernt haben. Sie bittet die Mädchen, Stillschweigen über ihre wahre Identität zu bewahren und sich keinesfalls in ihre Mission einzumischen. Sie sucht im Zug nach einem Spion, der sich „Auster“ nennt und vorhat, geheime Papiere an die Deutschen weiterzugeben, wahrscheinlich bei ihrem Stopp in Belgrad. Trotz der Warnung quetschen die Mädchen schon alsbald den Schaffner aus und erstellen heimlich Listen mit Verdächtigen. Kaum ist der Zug unterwegs, gibt es schon Aufruhr im Speisewagen. Die Gräfin behauptet, der Rubin, der Mrs Daunts Collier schmückt, würde rechtmäßig ihr gehören. Bald darauf streiten sich Mr Daunt und seine Frau, weil sie mithilfe von Madame Melinda Kontakt mit ihrer toten Mutter aufnehmen will und er dagegen ist, weil er das Medium für eine Scharlatanin hält. Mrs Daunt rauscht wütend aus dem Wagen, kurz darauf ertönt ein Schrei. Jemand hat sie ermordet! Ihre Kehle wurde durchgeschnitten. Mr Stranges Messer liegt neben der Leiche. Dafür ist das Collier spurlos verschwunden. Die Tür war jedoch von innen verschlossen und muss erst aufgebrochen werden. Hazels Vater, Hetty und Mrs Livedon wollen die Mädchen vom Ermitteln abhalten, mit mäßigem Erfolg. Offiziell ermittelt Dr. Sandwich, ein schottischer Arzt und Hobbydetektiv. Er nimmt Alexander als Assistenten, denn Alexander will einmal Detektiv werden. Hazel und Daisy heucheln Desinteresse an diesem Thema, doch sie erstellen Listen von Verdächtigen, Alibis und Motiven, während sie so tun, als lösen sie Kreuzworträtsel. Daisy meint, der Zeitpunkt des Mordes sei perfekt gewählt gewesen. Während der Strecke durch Jugoslawien ist keine Polizei an Bord. Das weiß jeder, der einmal „Mord im Orient-Express“ gelesen hat. Wegen einer Bombenexplosion auf den Schienen wird der Zug gestoppt, zur Sicherheit der Passagiere wird die Fahrt erst mal unterbrochen. Hazel und Daisy nutzen die Zeit zum Ermitteln, entdecken seltsame Papiere bei Il Mysterioso, finden Mrs Daunts Testament und hören heimlich unter dem Tisch zu, wie Sandwich und Alexander Melinda und die Gräfin befragen. Doch wird es ihnen gelingen, den Mörder zu erwischen? Und was ist mit dem Spion? Oder ist es derselbe?
Mörderisch gute Krimi-Spannung! Die ideale Lektüre für lange Zugfahrten ;-).
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

"Rex Jordan 2 – Der Fall der ewigen Liebe"

Ein verzwickter Fall für Rex: "Rex Jordan 2 – Der Fall der ewigen Liebe"!

Dominik Ruder
Rex Jordan 2 – Der Fall der ewigen Liebe
978-3-945858-46-2
DerFuchs-Verlag
Alter: 14+/All Age

Nachdem er den Rosenring-Mörder geschnappt hat, braucht Ermittler Rex Jordan dringend einen Tapetenwechsel und zieht in die Wüstenstadt San Nadjo. So bekommt er auch Abstand von seiner Kollegin Lana, die seine Liebe nicht erwidert. Rex neuer Assistent Henry Chen ist jung, sehr talentiert und engagiert, aber wenig selbstbewusst. Um seine kranke Mutter zu pflegen, brach er die Polizeiakademie ab. Über sein Privatleben spricht er wenig. Rex unterstützt ihm nach Kräften, damit er bei der Polizei Fuß fassen und seine Ausbildung beenden kann. San Nadjo ist ein heißes Pflaster. Rex nimmt einen Drogendealer nach dem anderen hoch und erntet höchstes Lob vom Chef und den Kollegen. Eines Tages wird Rex auf einen seltsamen Fall im Nachbarort angesetzt. Dort verstarb der reicher Mister Abbanathy unter ungeklärten Umständen. Seine Witwe, Sophie Abbanathy, verhält sich äußerst merkwürdig. Nach dem Tod ihres Mannes drehte sie vollkommen durch und musste in die Psychiatrie eingeliefert werden. Ihre Angst vor dem Tod war übermächtig. Sie litt unter heftigen Panikattacken und hatte Wahnvorstellungen. Jedoch nachdem sie Besuch von einem mysteriösen, älteren Herren bekam, besserte sich ihr Zustand schlagartig, und sie entließ sich selbst. Rex und Henry suchen Mrs Abbanathys Arzt auf, doch der hat wenig zu sagen. Eine Krankenschwester ist allerdings etwas gesprächiger. Beim Observieren der Abbanathy-Villa fallen Rex und Jordan einige Männer in Anzügen auf, die dort ein und aus gehen. Auch der mysteriöse Fremde taucht hin und wieder auf. Henry wagt sich über die Grenzen der Legalität hinaus und hackt Sophie Abbanathys Mail-Account. So erfährt er, dass sie einen Detektiv angeheuert hat. Bevor Henry und Rex ihre Recherchen fortsetzen können wird ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt. Bei dem Pharmakonzern Hypermed gab es eine Explosion. Die Feuerwehr meint, es sei kein Unfall gewesen. Hängt die Explosion vielleicht mit Rex aktuellem Fall zusammen? Bei den Ermittlungen stoßen Rex und Henry auf einen gewissen Dr. Age. Dieser Dr. Age wiederum scheint einen gewissen Professor Finkelberry zu kennen, zumindest erscheinen beide gemeinsam auf einem Foto. Und genau dieser Professor Finkelberry ist der mysteriöse Fremde, der um die Villa und um Mrs Abbanathy herum schleicht. Die Ermittler folgen einer Spur, die in die Vergangenheit führt. Die Eltern von Dr. Age kamen damals bei einem Unfall ums Leben. Der LKW-Fahrer, der in das Auto der beiden raste, war betäubt mit einem Medikament, das Mrs. Abbanathy damals verschrieben bekam. Ihre Beteiligung an der Sache jetzt jedoch noch nachzuweisen, ist praktisch unmöglich. Der ganze Fall wird immer komplizierter. Die Anzugträger, die den Ermittlern im Umfeld der Villa aufgefallen sind, werden in einen Überfall entwickelt. Sie entführen einen jungen Mann. Bei dem Opfer könnte es sich eventuell um Dr. Age handeln, doch das Motiv ist zunächst völlig unklar. Henry geht einmal mehr an die Grenzen der Legalität und spioniert die Villa mittels einer Drohne aus. Er achtet allerdings darauf, dass sie nicht direkt über dem Gelände fliegt. Die Drohne übermittelt Bilder, auf denen Mrs Abbanathy und Professor Finkelberry Händchen halten und sich küssen. Kurz danach gibt es eine heftige Explosion. Rex und Henry sind zuerst vor Ort und stoppen Mrs Abbanathy und den Professor, die fliehen wollen. Was wird hier gespielt? Können Rex und Henry den Fall aufklären?
Rex Jordan ermittelt wieder! Noch spannender als der 1. Fall! Ich warte schon auf Band 3!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

Mittwoch, 21. Februar 2018

"Drei Steine für Betty"

Heute trifft Gestern: "Drei Steine für Betty"!

Bettina Kupfer
Drei Steine für Betty
978-3-946593-64-5
Jacoby & Stuart Verlag
Alter: 12+

Die zwölfjährige Amit aus Frankfurt feiert bald ihre Bat Mizwa, aber Oma Minnie, die in Israel lebt, weigert sich, dafür (oder überhaupt je wieder) nach Deutschland zu kommen. Als die Familie Oma in den Ferien besucht, gibt es deswegen einen heftigen Streit zwischen Papa und Oma. Papa ist sauer, weil Oma immer wieder von Betty spricht, ihrer Schwester, die sie in den Wirren des Krieges verloren hat. Papa ist überzeugt, dass Betty längst tot ist, doch Oma hat immer noch Hoffnung. Amit beschließt, ihrer Oma zu helfen, Betty zu finden. Vor ihrer Abreise vertraut Oma ihr ihr Tagebuch an: Im Jahr 1940 ist Minnie 12. Ihre Eltern praktizieren heimlich im Keller als Ärzte, weil sie als Juden ihren Beruf nicht mehr ausüben dürfen. Eines Tages werden sie abgeholt und in ein Arbeitslager gebracht. Minnie hatte sich mit ihrem kleinen Bruder Kurt im Speiseaufzug versteckt, und Kindermädchen Alma, die als reine Deutsche eigentlich gar nicht bei Juden hätte arbeiten dürfen, versteckte Baby Betty. Alma nimmt die drei Kinder dann mit zu ihrem Freund Franz. Sie hatte mit Minnies Eltern abgesprochen, die Kinder nach Luxemburg zu Verwandten zu bringen, falls ihnen etwas zustoßen sollte. Doch Luxemburg ist nicht mehr sicher. Die Verwandten wurden ebenfalls abgeholt. Also werden Minnie und Kurt nach Belgien gebracht und dort zunächst von der netten Els im Keller versteckt. Die kleine Betty und der Hund Scarlett bleiben bei Alma. Über Frankreich sollen Minnie und Kurt in die Schweiz gebracht werden. Kurt überlebt die Reise nicht. Er wird sehr krank und stirbt. Amit fährt heimlich nach Nürnberg und sucht Minnies Elternhaus auf. Sie findet das Versteck für den Schlüssel und betritt das Haus. Das Treppengeländer, auf dem Minnie so gern gerutscht ist, ist noch da, aber sonst nichts. Amit weiht ihre Cousine Lea und Nachbarjungen Djamil, in den sie ein bisschen verknallt ist, in ihr Projekt ein Betty aufzuspüren ein. Djamils Vater ist in Syrien, um seine Eltern von dort nach Deutschland zu holen. Djamil hat lange nichts mehr von ihm gehört und macht sich Sorgen. Ihren Eltern sagt Amit nichts von dem Tagebuch und ihren Nachforschungen. In dem Tagebuch liegen 2 Briefe von Almas Bruder Walter, unlesbar in krakeligem Sütterlin. Auf einem davon ist ein Bild von einem Baby und einem Kirchturm. Eine Kirche mit genauso einem Turm befindet sich in Almas Heimatdorf in der Nähe von Nürnberg. Der Pfarrer dort ist hilfsbereit, aber er kann den Kindern leider keine neuen Hinweise geben. Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Alma kam 1943 bei einem Bombenangriff ums Leben, aber über Betty gibt es keine Aufzeichnungen. Bei wem kam sie unter, und vor allem unter welchem Namen? Plötzlich sieht Amit einen Hund, der genau wie Scarlett auf dem alten Foto von Oma aussieht. Sie googelt, findet eine Züchterin in der Nähe, die auf diese Rasse spezialisiert ist und vereinbart unter dem Vorwand, einen Hund kaufen zu wollen, einen Termin. Da sie auf David aufpassen muss, nimmt sie ihn mit. Der entlaufene Hund, den sie gesehen hat, heißt Flöckchen. Sie stammt von einer Hündin ab, die damals bei der Oma der Züchterin abgegeben, aber nie wieder geholt wurde. Ganz klar: Flöckchen ist die Ur-Ur-Urenkelin von Scarlett! Wenn Amit schon Betty nicht finden kann, dann kann sie so Oma vielleicht eine Freude machen. Doch dann verlaufen sich Amit und David im Wald. Während eines Gewitters suchen sie Schutz in einer Höhle und geraten in Lebensgefahr!
Gegenwart trifft auf Vergangenheit, und Geschichte wird lebendig! Amit taucht in die Familiengeschichte ein und lernt dabei, was es heißt, erwachsen zu werden!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?
https://ravensbuch.de/shop/item/9783946593645

"Kirschendiebe oder als der Krieg vorbei war"

Ein Forsthaus in der Nachkriegszeit: "Kirschendiebe oder als der Krieg vorbei war"!

Anke Bär
Kirschendiebe oder als der Krieg vorbei war
978-3-8369-5997-1
Gerstenberg Verlag
Alter: 10+

1947: Der Krieg ist vorbei. Die zehnjährige Lotte lebt mit ihrer Mutter, ihren Geschwistern Paul und Tilla, ihrem Vater, der der Kriegsgefangenschaft entkommen konnte, und den Großeltern im Forsthaus bei Tante Hilde und deren Kindern Knut und Hanna. Die Familie muss zusammenrücken, denn da Onkel Fritz, der frühere Förster, im Krieg gefallen ist, muss ein neuer Förster her, also zieht Herr Greßmann mit seiner unausstehlichen Frau und den Töchtern Luise (ebenfalls unausstehlich) und Rose (ganz nett) im Erdgeschoss ein. Die Kinder spielen gern im Wald, baden im Tümpel oder erkunden die alte Burgruine. Willi und Mücke, die Söhne des Nachbarn, und die anderen Jungs spielen oft bei einem Flugzeugwrack, doch das ist gefährlich, weil in der Gegend noch scharfe Sprengkörper herumliegen. Sonst merkt man nicht mehr viel vom Krieg. Während die Städte in Trümmern liegen, hat er auf dem Land kaum sichtbare Spuren hinterlassen. Lottes Familie geht es relativ gut. Sie haben eine Kuh, Ziegen und Hühner und müssen nicht für Lebensmittelmarken verwässerte Milch auf dem Dorfplatz kaufen. Ihr Hahn Heinrich wird von ein paar Jungs so geärgert und gequält, dass er daraufhin aggressiv zu allen Menschen ist und geschlachtet werden muss. Auch Papa ist oft aggressiv und riecht nach Alkohol, wenn er von der Arbeit in der Stadt nachhause kommt, außerdem verliert er Geld beim Kartenspielen. Papa spricht nie über den Krieg. Opa wurde „entnazifiziert“ und ist jetzt Waldarbeiter und nicht mehr Professor. Lotte versteht vieles nicht: Warum steht in Opas Brockhaus von 1901 etwas anderes als in Tante Hildes von 1938? Gibt es mehrere Wahrheiten? Warum dürfen Erwachsene töten? Vater ersäuft Pussis Baby-Kätzchen in der Regentonne und schlachtet Kaninchen, und im Krieg schießen sie sich gegenseitig tot, aber in der Schule lernen die Kinder das 5. Gebot: Du sollst nicht töten! Die strenge Lehrerin Fräulein Dittmar besteht auf sauberen Fingernägeln, ordentlichen Zöpfen und Röcken bei den Mädchen. Lehrer Fettig hat im Krieg ein Auge und den Großteil seines Humors verloren und greift nicht selten zum Rohrstock. Es gibt neues Geld, die D-Mark. Frau Greßmann ist geizig. Früher, als Tante Hilde noch das Sagen hatte, durften die Kinder im Garten nach Herzenslust naschen. Frau Greßmann jedoch zählt die Weintrauben an den Stöcken ab, und wehe man vergreift sich an den Kirschen. Knuts zahme Elster Jockl klaut einmal ihre silbernen Kaffeelöffel, und sie ist außer sich. Obwohl Lottes Familie nicht sehr viel hat, geben sie gerne den Flüchtlingen, die ins Dorf kommen, von ihrem Essen ab. Die Jungs machen immer Quatsch, zündeln in der Scheune und spielen ständig Krieg. Lotte darf mit in ihre geheime Hütte, weil sie wie sie eine Lederhose trägt (außer in der Schule, wo das Mädchen nicht erlaubt ist). Die hat sie von Tante Elli, die Motorrad fährt und keinen Mann hat bzw. will, weil sie lieber mit ihrer Freundin Margot zusammen ist. Im Winter basteln sich die Kinder Skier, und der kleine Paul gewinnt ein Wettrennen und eine Wurst. Das WC friert ein, und alle müssen raus aufs Plumpsklo. Oma liest jeden Abend im Advent das Weihnachtsgedicht auf der Weihnachtsuhr vor, und Weihnachten feiern sie alle zusammen. Im Dorf gibt es Gerede. Müllerstochter Johanna ist mit einem „Neger“ verlobt, ein Skandal. Irgendwann findet Papa eine neue Arbeit, und die Familie muss aus dem Forsthaus ausziehen. Der Abschied fällt Lotte schwer … .
Eine Kindheit ist der Nachkriegszeit! In Lottes kleinen Alltags-Geschichten wird die Vergangenheit lebendig! Toll sind auch die Fotos und Informationen im Anhang!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

"Gertrude grenzenlos"

Verbotene Freundschaft: "Gertrude grenzenlos"!

Judith Burger
Gertrude grenzenlos
978-3-8369-5957-5
Gerstenberg Verlag
Alter: 10+

DDR, Ende der 70er Jahre: Die elfjährige Ina weiß, wie es läuft: in der Schule, bei den Pionieren und in Gegenwart der neugierigen Frau Speckmantel aus dem Konsum immer schon alles nachplappern und ja keine eigene Meinung haben, immer schön brav ins Kollektiv einfügen. So bekommt man gute Noten und vermeidet Ärger. Eines Tages kommt eine Neue in Inas Klasse. Gertrude hat zwar einen altmodischen Namen, aber sie trägt Westklamotten, riecht nach Westwaschmittel, schreibt mit einem Westfüller und nascht Westgummibärchen. Gleich zu Beginn wird Ina klar gemacht, dass diese Gertrude kein guter Umgang ist. Gertrudes Vater schreibt Gedichte, die den Staat kritisieren und hat einen Ausreiseantrag gestellt. Er will mit seiner Familie nach Westberlin, wo bereits sein Bruder Paul, Gertrudes Patenonkel, wohnt. Gertrudes Familie ist außerdem in der Kirche. Sie wird ausgelacht, als sie in der Schule die biblische Schöpfungsgeschichte erzählt. Gertrude und ihre Geschwister Bettine, Wilhelm, Theodor und Gotthold sind nach Dichtern benannt. Ihre Wohnung ist unordentlich und bunt eingerichtet, nicht mit den Einheits-Möbeln und Gardinen. Zwischen Ina und Gertrude entsteht eine verbotene Freundschaft. Gertrude ist nicht bei den Pionieren und wird daher in der Schule von den anderen Kindern gemobbt. Die Lehrer geben ihr schlechtere Noten, obwohl sie weniger Fehler macht als z.B. Ina. Ihr Bruder Gotthold darf kein Abi machen und nicht Musik studieren. Inas Mutti will nicht, dass sie Gertrude besucht. Mutti arbeitet bei der VEB Fortschritt als Chefsekretärin, einen Vati gibt’s nicht. Sie hat eine Affäre mit ihrem verheiratenden Chef und denkt, Ina wüsste davon nichts. Da Ina nicht zu Gertrude darf, lädt sie sie zu sich ein, und sie machen eine Collage aus alten Zeitschriften. Das ist viel lustiger als die stupiden Pionier-Wandzeitungen. Inas Mutti ist sauer und brüllt Ina an. Ina legt sich in der Schule mit ihrer Lehrerin an und setzt sich für Gertrude ein. Sie wird vor die Tür geschickt und haut dann einfach ab. Die Mädchen beschließen, ihre Freundschaft im Geheimen unter dem Codewort „Kommando Rose“ fortzusetzen und nach außen hin nicht aufzufallen. Ina entschuldigt sich bei ihrer Mutti und in der Schule. Reue zeigen kommt immer gut. Inas Mutti ist besorgt, weil Gertrude und ihre Familie als Staatsfeinde sicher von der Stasi überwacht werden und jetzt vielleicht auch sie und Ina. Frau Speckmantel bespitzelt sie auf jeden Fall und wartet nur auf einen Grund, sie anzuschwärzen. Ina benimmt sich nun in der Schule mehr als vorbildlich, was die Lehrerin ziemlich verdächtig findet. Ina meint, sie wolle Gertrude „ins sozialistische Kollektiv einbinden“, und die beiden sammeln zusammen 136 kg Altpapier (Sekundärrohstoffe sind gefragt, und es gibt Pluspunkte in der Schule), und sie helfen Leuten, ihre Einkäufe nachhause zu tragen. Dann gibt es Streit zwischen den Mädchen, weil Gertrude mit Matze Eis essen gehen will und Ina eifersüchtig ist, weil sie Gertrude allein für sich will. Ina führt ein ernstes Gespräch mit ihrer Mutti und macht klar, wie wichtig ihr ihre Freundschaft mit Gertrude ist. Mutti meint, sie wünschte, sie könnte auch so mutig sein. Inas Mut ist anscheinend ansteckend, denn ihre Mutti begleitet sie zu Gertrudes Familie zum Abendessen. Bei einem Gespräch in der Schule sagen Mutti und Ina der Lehrerin und dem Direktor, was die hören wollen, doch sie wissen, dass sie weiterhin unter Beobachtung stehen und höllisch aufpassen müssen. Dann wird der Ausreiseantrag von Gertrudes Familie genehmigt. Ein Abschied für immer?
So war es damals in der DDR. Doch wahre Freundinnen lassen sich nicht unterkriegen!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?
https://ravensbuch.de/shop/item/9783836959575

Mittwoch, 14. Februar 2018

"17 Erkenntnisse über Leander Blum"

Einfach nur großartig erzählt: "17 Erkenntnisse über Leander Blum"!

Irmgard Kramer
17 Erkenntnisse über Leander Blum
978-3-7855-8911-3
Loewe Verlag
Alter: 14+

Leander und sein bester Kumpel Jonas verbringen die Nächte mit Sprayen. Als Graffiti-Künstler-Duo BLUX hinterlassen sie ihre Werke an U-Bahn-Waggons und Co. Beim nächtlichen Besuch einer Döner-Bude fällt Leander erstmals ein bildhübsches Mädchen mit langen, goldenen Haaren auf, das er im Geiste Rapunzel nennt. Leander und Jonas sind ständig pleite. Die Farbspraydosen gehen ganz schön ins Geld. Also bieten sie nach der Schule ihre Dienste als Porträtmaler an. Die üppige Oswalda bekundet Interesse. Leander malt am liebsten in Öl. Er träumt von einer riesigen Leinwand, oder noch besser einer ganzen Kathedrale mit jungfräulichen Wänden, an denen er sich austoben kann. Auch Oswalda malen Leander und Jonas in Öl. Die Dame zeigt viel Haut, und Leander bekommt ungewollt einen Ständer. Dann müssen er und Jonas auch noch überstürzt fliehen, als Owaldas Freund auftaucht. Bei dem handelt es sich dummerweise um den fiesen Sportlehrer der Jungs. Sie tauchen in der Wiener Kanalisation unter und finden zufällig den perfekten Ort, um ihr „Masterpiece“ zu hinterlassen. Doch woher die Farben nehmen? Leander sieht Rapunzel wieder und verknallt sich nun endgültig. Leider ist Rapunzel bereits die Freundin des angesagten Graffiti-Künstlers „The City Priest“. Von dem wollen sich Leander und Jonas die Spraydosen abgreifen. Verkleidet schleichen sie sich bei ihm ein, und geben sich als „Jack“ und „Felix“ aus. Leander hat seine dunkle Haut heller geschminkt und verbirgt seine strahlend blauen Augen mit dunklen Kontaktlinsen. Rapunzel ist auch da, und Leander bekommt kein vernünftiges Wort raus. Die Beschaffung der „Gratis-Farben“ läuft nicht wie geplant. Der verliebte Leander kehrt jedoch immer wieder dorthin zurück, um sich als „Jack“ mit Rapunzel zu treffen. Er schenkt ihr sogar seinen Shiva-Anhänger. Jonas fühlt sich vernachlässigt, doch nach einem heftigen Streit versöhnen sich die Freunde wieder und gehen endlich ihr „Masterpiece“ an, doch sie werden es nie gemeinsam vollenden können … .
Wochen später: Elisabeth, genannt Lila, war nach den Ferien lange krank. Jetzt ist in der Klasse nur noch ein Platz neben dem Neuen, Leander, frei. Sie findet ihn irgendwie interessant. Weil er ihren teuren, alten Füller aus dem Jahr 1928 geklaut hat, verfolgt Lila Leander durch die Stadt. Sie stürzt vor seinem Haus und wird von ihm und seinem Vater verarztet. Das Ganze ist ihr ziemlich peinlich. Bei der Partnerarbeit in der Englischstunde gibt Leander ihr den Füller wieder. Er hatte ihn nur versehentlich eingesteckt. Beim Wandertag sitzt Lila im Bus neben Leander, der kein Wort mit ihr spricht. Die beiden gehen beim Wandern in den Bergen verloren, und Leander verletzt sich bei einem Sturz. Sie suchen Schutz in einer Hütte. Gerade als sie sich küssen wollen, werden sie gerettet. Danach zeigt Leander Lila wieder die kalte Schulter, holt sie jedoch am nächsten Tag zum Karussell fahren im Prater ab. Sie wird nicht schlau aus ihm und seinem Verhalten. Erst küsst er sie, dann wirkt er wieder verkrampft und abweisend, dann wird er sogar aggressiv. Die Krönung ist, dass er spurlos aus der Geisterbahn verschwindet und auch am nächsten Tag in der Schule nicht auftaucht. Lila sucht Leanders Mutter auf. Die erzählt ihr nicht nur von Leanders Freund Jonas, sondern erkennt außerdem den Shiva-Anhänger wieder, den Lila einst von einem geheimnisvollen Jungen namens Jack geschenkt bekam. Langsam wird ihr alles klar. Jetzt muss sie Leander finden, ehe es zu spät ist … .
Zwei (Ich-)Erzähler, eine Geschichte! Außergewöhnlich, spannend, genial erzählt!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

"Lieber Daddy Long Legs"

Ein wieder entdeckter Klassiker: "Lieber Daddy Long Legs"!

Jean Webster, übersetzt von Ingo Herzke
Lieber Daddy Long Legs
978-3-551-56044-5
Königskinder Verlag
Alter: 14+

Jerusha Abbott wächst im Waisenhaus auf. Sie ist sehr intelligent und hat viel Fantasie. Nun hat sie die Schule abgeschlossen, und man macht ihr klar, dass man sie lange genug durchgefüttert hat. Jedoch statt einfach auf die Straße geworfen zu werden, bekommt Jerusha eine einmalige Chance. Ein reicher Gönner, der anonym bleiben möchte, will ihr den Besuch der Universität ermöglichen, wo aus ihr eine Schriftstellerin werden soll. Als Dank dafür erwartet der geheimnisvolle Fremde lediglich regelmäßige Briefe, in denen Jerusha über ihre Fortschritte und ihr Leben an der Uni schreiben soll. Die Briefe sollen, an seinen Sekretär geschickt werden. Mit Antwort solle Jerusha jedoch nicht rechnen. Sie hat ihn nur einmal kurz von hinten gesehen bzw. seinen Schatten. Wegen seiner langen Beine, nennt sie ihn „Daddy Long Legs“ (dt.: Weberknecht) und stellt sich ihren Gönner als älteren Herrn mit Glatze und buschigen Augenbrauen vor. Auf der Uni fängt Jerusha ein völlig neues Leben an und nennt sich fortan Judy. Offen, witzig, und oft mit einer gehörigen Portion Unverschämtheit, berichtet sie ihrem Gönner alles in ihren Briefen. Das Studium fällt ihr leicht, doch im sozialen Bereich hat sie Defizite. Ein Heim für Findelkinder ist eben kein Internat für höhere Töchter. Was für die anderen Mädchen normal ist, ist für sie außergewöhnlich: Ein Einzelzimmer, neue Kleider statt abgelegter, karierter Hemden und Kleiderspenden … . Dank des großzügigen Taschen- und Weihnachtsgeldes, kann sie sich sogar Seidenstrümpfe leisten. Ihren neuen Freundinnen Sallie und Julia erzählt sie nicht die Wahrheit über ihre Herkunft und erfindet eine Familie. Sie berichtet „Daddy Long Legs“ von neuen, schicken Hüten, ihrer Aufnahme ins Basketball-Team, und immer öfter schreibt sie auch von Jervis Pendleton, Julias jungem, netten und sehr attraktiven Onkel. In den Semesterferien soll sie eigentlich zurück ins Waisenhaus und dort arbeiten, doch „Daddy Long Legs“ arrangiert, dass sie stattdessen auf einer Farm aushelfen kann. Wie es der Zufall will, gehört diese Farm dem ehemaligen Kindermädchen von Jervis Pendleton. Judy liest alles, was sie in die Finger bekommt, schreibt Gedichte und Geschichten. Jervis lädt sie, Julia und Sallie nach New York ein, wo sie sich ein Theaterstück ansehen. Schon die Zugfahrt ist ein Erlebnis. Judy packt das Fernweh. Sie würde so gern die Welt sehen. Im nächsten Semester zieht sie mit Julia und Sallie zusammen, und die nächsten Ferien will sie bei Sallie und ihrer Familie verbringen. Doch „Daddy Long Legs“ schickt sie wieder auf die Farm. Wie schön, dass Jervis dort zu Besuch kommt und ihr Gesellschaft leistet. Sie reiten aus, und Judy ist so glücklich wie noch nie. Nach vielen Absagen, wird auch endlich eine ihrer Geschichten veröffentlicht. Man bekommt sie nun für 10 Cent in jedem Kiosk, und Judy erhält 50 Dollar Honorar. Außerdem bekommt sie ein Stipendium wegen außergewöhnlicher Leistungen im Fach Englisch angeboten. „Daddy Long Legs“ ist das gar nicht recht. Er lässt ihr mitteilen, sie solle das Stipendium ablehnen, er wolle sie weiter fördern. Doch Judy bleibt stur. Sie will gern unabhängig sein. Sie schreibt in ihren Briefen vom Schwimmunterricht, neuen Kleidern und Hüten, dem Theaterclub, und davon, dass sie darüber nachdenkt, Sozialistin zu werden. Sie gesteht „Daddy Long Legs“, dass sie mittlerweile auch einen regen Briefwechsel mit Jervis betreibt, von dem nicht einmal Julia weiß. Schließlich kommt der Tag, an dem sie ihrem Gönner zum ersten Mal gegenüber steht. Und es ist kein Unbekannter … .
Ist ein Briefroman, der erstmals 1912 erschien, heute noch lesenswert? Ja, absolut!!!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

"Über den wilden Fluss "

Das geniale Prequel zum Goldenen Kompass: "Über den wilden Fluss"!

Philip Pullman, übersetzt von Antoinette Gittinger
Über den wilden Fluss
978-3-551-58393-2
Carlsen Verlag
Alter: 12+

Der elfjährige Malcolm lebt mit seinem Dæmon Asta in Oxford. Seinen Eltern gehört das Gasthaus „zur Forelle“. Dort gehen interessante Gäste ein und aus, und der kluge Malcolm schnappt viel von ihren Gesprächen auf. Malcolm geht nicht nur seinen Eltern im Gasthaus zur Hand, sondern hilft auch oft Schwester Fenella im benachbarten Kloster. Eines Tages tauchen drei Männer, unter ihnen der ehemalige Lordkanzler, im Gasthaus auf und stellen Fragen über die Nonnen im Kloster. Offenbar wollen sie ein Baby bei ihnen unterbringen. Malcolm gerät in den Besitz einer geheimen Botschaft, die in einer hölzernen Eichel versteckt war. Darin ist von Staub und einem Alethiometer die Rede. Der Besitzer der Eichel wird von Geistlichen Disziplinargericht (GD) verhaftet und bald darauf tot aus dem Fluss gefischt. Das GD stellt im Gasthaus Fragen. Im Kloster kümmern sich die Nonnen indes um Baby Lyra, die uneheliche Tochter des Forschers Lord Asriel und Mrs Coulter. Gerüchten zufolge soll Asriel Mr Coulter ermordet haben. Malcolm schließt Lyra sofort ins Herz und verspricht, ihre Anwesenheit geheim zu halten. Dr. Hannah Relf vom Geheimdienst spürt Malcolm mithilfe eines Alethiometers auf. Der Mann mit der Eichel war ihr Kontaktmann. Sie erkennt, wie wissbegierig und aufgeweckt Malcolm ist. Er soll Augen und Ohren für sie offen halten, aber vorsichtig sein. Unter dem Vorwand, Bücher auszuleihen, besucht er sie bald regelmäßig und erstattet ihr Bericht. Die Diakonin Carmichael besucht unterdessen Malcolms Schule. Sie heuert viele seiner Mitschüler für den „Bund des heiligen Alexander“ an. Die Aufgabe der Kinder ist es, Lehrer und Eltern zu melden, die „atheistisches“ Verhalten zeigen. Malcolm ist die Sache suspekt. Ein paar Männer, die sich als Mitarbeiter der Kinderschutzbehörde ausgeben, wollen Lyra aus dem Kloster holen, doch die Nonnen rücken sie nicht raus. Dann erscheint Lord Asriel, der seine Tochter sehen will. Er ist auf der Flucht, und Malcolm leiht ihm sein Kanu, das später von einem Gypter zurückgebracht wird, der Malcolm vor drohendem Hochwasser warnt. Nicht nur das nahende Unwetter beunruhigt Malcolm. Ein unheimlicher Mann namens Bonneville mit einem dreibeinigen Hyänen-Dæmon schleicht ums Kloster. Malcolm beobachtet, wie Bonneville seinen Dæmon schlägt! Bonneville will Lyra entführen. Er behauptet, ihr wahrer Vater zu sein. Malcolm und die Küchenhilfe Alice retten Lyra und fliehen mit ihr mit dem Kanu auf dem Fluss, der über die Ufer getreten ist und das halbe Land überflutet hat. Malcolm will Lyra zu Lord Asriel bringen, wo sie hoffentlich sicher ist. Die Flut fordert viele Opfer. Malcolm und Alice machen Halt in einer verlassenen Apotheke, um Lyra zu füttern und zu wickeln. Sie werden von Bonneville verfolgt, der sie bedroht und töten ihn aus Notwehr. Dann suchen sie Zuflucht bei einer Gruppe von Menschen, die vor der Flut geflohen sind. Doch unter ihnen ist ein Junge, der sie verrät und Lyra der so genannten Kinderschutzbehörde ausliefert. Aber den beiden gelingt es, Lyra zu retten. Sie werden von GD verfolgt. Auch Hannah Relf und der Geheimdienst suchen nach ihnen. Im Rucksack des toten Bonneville findet Malcolm ein Alethiometer. Ist Bonneville wirklich tot? Nachdem die Kinder eine seltsame Begegnung mit der Fee Diania hatten, landen sie auf einem unheimlichen Friedhof und stehen plötzlich dem sehr lebendigen Bonneville gegenüber. Seine Hyäne greift Alices Dæmon Ben an … .
Genial!!! Wer (wie ich) die Trilogie um den „Goldenen Kompass“ liebt, sollte sich diesen ersten Band der Vorgeschichte (weitere Teile werden noch folgen!) nicht entgehen lassen!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

Mittwoch, 7. Februar 2018

"Fanatic"

Willkommen in Deinem Lieblings-Roman: "Fanatic"!

Anna Day, übersetzt von Britt Somann-Jung
Fanatic
978-3-551-52100-2
Chicken House/ Carlsen Verlag
Alter: 14+

Eine düstere Zukunft: Normale Menschen, genannt Imps, werden von den Gems, generisch aufgewerteten, perfekten Menschen gnadenlos unterdrückt. Beim „Galgentanz“ werden Imps zum Vergnügen der Gems für angebliche Verbrechen hingerichtet. Rebellenführer Thorn schleust die junge Rose als Sklavin bei einer Gem-Familie ein, und sie verliebt sich in den attraktiven Willow, eine Liebe, die keine Chance hat. Am Ende stirbt Rose am Galgen für ihre ihre Liebe und kann so eine Wende zum Besseren herbeiführen, die dem „Galgentanz“ ein Ende setzt.
Violet liebt „Der Galgentanz“, einen dystopischen Bestseller-Roman. Sie stellt das Buch bei der Buchvorstellung in der Schule vor. Ihr jüngerer Bruder Nate ist ebenfalls ein großer Fan, und Violets Freundin Alice schreibt Fanfiction darüber. Nur ihre gemeinsame Freundin Katie hat das Buch noch nicht gelesen. Trotzdem kommt Katie mit zur Comic-Con. Violet hat sich dafür als ihre Heldin Rose kostümiert und brennt darauf, den attraktiven Schauspieler zu treffen, der in der Buchverfilmung den Willow spielt, Nate hat sich als Thorn verkleidet, und die makellose, bildhübsche Alice geht natürlich als eine Gem. Plötzlich finden sich die vier in einer anderen Welt wieder. Sie sind wahrhaftig im „Galgentanz“ gelandet. Anfangs glauben sie noch, es mit überambitionierten Cosplayern in einem Film-Set zu tun zu haben, doch als Rose vor ihren Augen stirbt, erkennen sie die grausame Wahrheit. Allerdings sollte Rose nicht zu Beginn der Geschichte sterben, und ohne das Eingreifen der vier wäre sie auch noch am Leben. Die Rebellen Matthew und Saskia schaffen sie aus der Arena und sie haben Mühe, ihnen zu erklären, das Alice keine echte Gem ist. Um nicht zu sehr aufzufallen, muss sich Alice von ihrer blonden Mähne trennen. Trotzdem wollen einige Imps sie alle als Verräter hängen. Sie versuchen zu fliehen und werden dabei von Nate getrennt. Als den Mädchen schon die Schlinge um den Hals liegt, erscheint der geheimnisvolle Ash, eine Figur aus der Geschichte, der Violet bisher eher wenig Beachtung geschenkt hat, und rettet sie. Im Hauptquartier der Rebellen treffen sie Nate wieder und begegnen Thorn. Der bringt sie zu der Seherin Baba. Die meint, dass Violet Roses Stelle einnehmen muss. Sie muss Willow für sich gewinnen, für ihre Liebe sterben und die Rebellion auslösen. Wenn alles glatt läuft, müssten sie und ihre Freunde so wieder nachhause kommen, wenn die Geschichte zu Ende ist. Violet wird als Sklavin auf das Anwesen von Willow und seinem Vater eingeschleust. Sie versucht, sich ans „Drehbuch“ zu halten und zumindest die erste Begegnung mit Willow verläuft genau nach Plan. Doch nicht die attraktive „Hauptfigur“ ist es, die dann ihre Gefühle durcheinander bringt, sondern „Nebenfigur“ Ash, denn die Liebe folgt keinem Drehbuch. Anstatt sich in Violet zu verlieben, tanzt Willow auf dem Ball mit Alice und landet schließlich sogar mit ihr im Bett. Alice fühlt sich in der Rolle einer Gem pudelwohl und will gar nicht mehr zurück. Violet ist entsetzt über diesen Verrat. Ash zeigt ihr einen geheimen Bunker, in dem Willows Familie ihre Backups aufbewahrt, fast perfekte Duplikate, die unter anderem als Organspender dienen. Da Violets Mission, Willow zu bezirzen, gescheitert ist, kehrt sie in die Stadt zurück. Ash folgt ihr und wird von dem labilen Thorn gefangen genommen. Baba sagt zu Violet, dass sie ihren eigenen Weg finden muss. Sie muss aufhören die Rose zu spielen, sondern stattdessen für ihre wahre Liebe kämpfen … .
Coole Idee! Für alle, die schon immer einmal in ihrem Lieblingsbuch mitspielen wollten!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?
https://ravensbuch.de/shop/item/9783551521002

"Lila's Secret – Trügerische Nähe (Band 1)"

Eine gefährliche Gabe: "Lila's Secret – Trügerische Nähe (Band 1)"!

Sarah Alderson, übersetzt von Karlheinz Dürr
Lila's Secret – Trügerische Nähe (Band 1)
978-3-473-58509-0
Ravensburger Taschenbuch Verlag
Alter: 14+

Lila hat eine besondere Gabe, von der niemand weiß. Sie kann Gegenstände durch Gedankenkraft bewegen. Nachdem sie so beinahe jemandem ein Auge ausgestochen hat, schwört sie sich, diese Gabe nie mehr zu benutzen. Sie verlässt spontan London, um ihren älteren Bruder Jack in den USA zu besuchen. Jack und sein bester Freund Alex sind Soldaten in einer Eliteeinheit. Seit frühester Kindheit ist Lila in Alex verliebt. Lilas Vater ist nicht erfreut, dass sie mitten im Schuljahr abgehauen ist, und Jack scheint auch nicht gerade froh über ihr plötzliches Auftauchen zu sein, erst recht nicht, als Lila sagt, sie wolle sich Colleges ansehen, um im nächsten Jahr hier in der Nähe zu studieren. Und Alex? Vor lauter Aufregung fällt Lila bei ihrem Wiedersehen die Treppe hinunter und landet direkt in seinen Armen. Jack hat jetzt eine Freundin, Sara, eine Neurobiologin aus seiner Einheit. Wozu braucht das Militär eine Neurobiologin? Jack meint, das sei alles streng geheim. Er kommt Lila etwas paranoid vor. Als Lila joggen geht, ohne die Alarmanlage zu aktivieren, und sich dann auch noch vor dem Haus mit einer gewissen Suki unterhält, rastet er schier aus und lässt ab da Lila und das Haus bewachen. Alex rutscht heraus, dass die Aufgabe der Spezialeinheit etwas mit der Suche nach den Mördern von Lilas und Jacks Mutter zu tun hat. Als Alex mit Lila auf der Basis joggen geht (nur da sei es „sicher“), trifft Lila Alex attraktive Chefin Rachel. Alex stellt sie als Jacks „kleine Schwester“ vor, und Rachel wünscht ihm „viel Spaß beim Babysitten“. Lila ist sauer. Immerhin ist sie fast 18. Warum kann Alex sie nicht als Frau sehen? Alex gibt Lila gegenüber zu, eher ihr Bodyguard zu sein als ihr Babysitter. Sie hätte dieser Suki nicht verraten dürfen, dass sie Jacks Schwester ist. Soldaten der Spezial-Einheit dürfen keine Beziehungen (dazu zählt auch Familie) zu Außenstehenden haben, wegen der Gefahr, dass ihre Lieben als Druckmittel benutzt werden könnten. Jack will, dass Lila schnellst möglichst nach London zurück fliegt. Lila will Alex und Jack von ihrer Gabe erzählen. Dann würde Jack einsehen, dass sie selbst auf sich aufpassen kann, und Alex würde erkennen, dass sie mit ihrer „Superkraft“ viel cooler als Rachel ist. Doch es kommt anders. Lila wird von einem Mann namens Key angesprochen, der die Gabe hat, sich aus seinem Körper zu teleportieren, und sie um Hilfe bittet. Er sagt, sein Sohn Nate wurde von einem bösen und mächtigen Mann namens Demos entführt. Die Spezial-Einheit, der Jack und Alex angehören, jagt Menschen mit Psy-Fähigkeiten wie Demos, aber auch wie Nate, Key und Lila. Lila sucht mit Key im Haus ihres Bruders nach Informationen über Demos und erfährt: Demos ist der Mörder ihrer Mutter! Plötzlich taucht Alex auf, aber auch Demos und seine Leute. Lila setzt ihre Gabe zum Kampf ein. Alex und Lila können fliehen, besorgen ein neues Auto und neue Kleider. Key verfolgt unterdessen Demos. Lila fragt sich, warum Alex sie nicht hasst, jetzt wo er weiß, dass sie eine Psy ist. Er hasst sie nicht, er mag sie sogar mehr, als er je zugeben würde, und zweifelt an seiner Einheit, wo er lernte, dass alle Psy böse sind. Sie treffen Jack, doch Demos und seine Gruppe, darunter auch Suki, sind Jack gefolgt und nehmen Lila als Geisel. Während Alex und Jack tun, was Demos verlangt und seine, von der Einheit gefangen genommene, Freundin befreien, erzählt Demos Lila etwas über ihre Mutter. Er habe sie nicht getötet, im Gegenteil, er habe sie geliebt! Er sei hier nicht der Böse, sondern die Einheit! Was stimmt denn nun, und wem kann Lila noch vertrauen?
Super spannend bis zum Schluss! Weiter geht es mit Band 2 „Gefährliche Gefühle“!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

"This Love has no end"

Eine schicksalhafte Begegnung: "This Love has no end"!

Tommy Wallach, übersetzt von Henriette Zeltner
This Love has no end
978-3-570-17396-1
cbj Verlag
Alter: 13+

Der siebzehnjährige Gelegenheitsdieb Parker hängt mit Vorliebe in Hotels herum. Dort trifft er eines Tages auf Zelda, ein traurig wirkendes Mädchen mit silbernen Haaren und einem dicken Geldbündel in der Tasche. Er kann es nicht lassen, sie um dieses Bündel zu erleichtern, als sie ihre Tasche kurz unbeaufsichtigt lässt. Doch dann bekommt er Schuldgefühle. Zudem hat der sein Notizbuch auf ihrem Platz liegen gelassen, in das er gerade erst eine Geschichte über ein Mädchen mit silbernem Haar geschrieben hat. Seit sein Vater bei einem Autounfall ums Leben kam, hat Parker kein Wort mehr gesprochen. Er schreibt alles in Notizbücher. Dieses ist schon sein Hundert-fünftes. Zelda findet die Geschichte über sie gut und meint, Parker solle bei seinem Talent aufs College gehen. Das Geld will sie nicht zurück. Sie hatte ohnehin vor, es einem Bedürftigen zu schenken, bevor sie von der Golden-Gate-Bridge in den Tod springt. Sie wartet nur noch auf einen bestimmten Anruf. Parker will nicht, dass sie springt. Er verspricht ihr, sich fürs College zu bewerben und dass sie das Geld gemeinsam auf den Kopf hauen. Zelda bittet ihn, mit ihr „typische Teenager-Sachen“ zu unternehmen. Erst einmal gehen sie für gut 1000 Dollar Klamotten und eine edle Uhr für Parker kaufen, dann folgt ein Kinobesuch. Zelda will unbedingt auf eine Party, also organisiert Parker das. Alana aus seinem Schachclub kennt zum Glück jemanden, der dieses Wochenende eine feiert. Zelda fährt in einer Limousine vor, spendiert Champagner und begeistert alle mit ihrem Tanzstil. Parker nimmt Zelda anschließend mit zu sich. Seine Mutter freut sich darüber, denn er bringt sonst nie Freunde mit (weil er keine hat) und schon gar keine Mädchen. Als Zelda schläft, hört Parker heimlich ihre Mailbox ab. Ist der Anruf aus dem Krankenhaus der, auf den sie wartet? Wer ist Nathaniel? Später erzählt Zelda Parker eine verrückte Geschichte. Sie sei bereits im Jahre 1770 geboren, und Nathaniel sei ihr zweiter Ehemann, der nun im Sterben liegt. Sie ist das Leben leid und will nicht mehr. Parker macht es sich zur Aufgabe, sie zu überzeugen, dass sich das Leben lohnt. Er zeigt ihr das bestes Eis der Stadt und geht mit ihr ins Museum. Sie meint jedoch, er soll sich nicht um ihr Glück sorgen, sondern sich um sein eigenes kümmern. Die beiden helfen Alana aus Parkers Schachclub, die glaubt, dass ihr Freund sie betrügt. Sie spionieren ihm im Kino nach, wo er arbeitet und es kommt zu einer gewaltigen Prügelei. Auch mit Parkers Mutter gibt es Zoff. Zelda sagt ihr mal gehörig die Meinung, dass sie offensichtlich ein Alkoholproblem hat, und dass sie in einem Mausoleum inmitten von Bildern ihres toten Mannes lebt und es kein Wunder ist, dass Parker nicht loslassen kann. Als Zelda entdeckt, dass Parker ihr Handy lautlos gestellt hat, eilt sie sofort ins Krankenhaus. Parker folgt ihr, sieht den sterbenden, alten Mann, und plötzlich wird ihm klar, dass ihre Geschichte wahr ist. Zelda arbeitet mit Parker in der Schulbibliothek an seiner College-Bewerbung für die Columbia in New York. Sie sind nicht allein in der Bibliothek, und Parker merkt, dass er doch Freunde hat, nur er hatte sich nach dem Tod seines Vaters von ihnen distanziert. Seine Freunde findet es toll, dass er seine Zukunft in Angriff nimmt. Parker entsorgt endlich die Bilder seines Vaters und beginnt, loszulassen. Dann schläft er mit Zelda. Deren letztes Mal ist lange her, und für ihn ist es das erste, doch dann verabschiedet sie sich. Wird sie springen? Sie sagt, wenn Parker auch nur ein Wort sagt, wird sie es nicht tun … .
Eine außergewöhnliche (Liebes-)Geschichte, die mich bis zum Schluss gefesselt hat!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?
https://ravensbuch.de/shop/item/9783570173961